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In Irrling soll das Bier auf Wunsch des neuen
Brauereiingenieurs Grünling (Mar- kus
Kremsreiter) ab sofort mit den neuen Lastwägen
ausgefahren werden. Dagegen rebelliert der
ganze Ort, Tradition und Arbeitsplätze sind ja in
Gefahr. Selbst besonnene Männer wie der
Bräumeister (Hans Grimbs) und der Hausl
(Mundl Angerer) sind gegen diese modernen
Änderungen. Weil jedoch der Brauereibe- sitzer,
Kommerzienrat Stiegler (Max Duschl), nicht in
Irrling ist, sondern in Karlsbad zur Kur weilt,
geht daheim alles drunter und drüber. Die
Aufwiegler er- halten Oberhand und es kommt
zum Auf- stand gegen die Abschaffung der
Rösser. Dem Gendarm (Werner Waldbach)
gelingt es nicht, rechtzeitig dagegen
einzuschrei- ten.
Bei dieser „Revolution" wird der Bier- kutscher
Quirin (Andy Hackl) niederge- schlagen und in
seiner Bewusstlosigkeit erlebt er sich selbst im
Himmel. Seine Frau Kathi (Lisbeth Weiß) und
seine Tochter Kuni (Tanja Eisner) sind
verzweifelt, weil sie glauben, dass ihm von dem
Schlag ein irreparabler Dachschaden geblieben
ist. Die Sanitäterinnen (Helga Lorenz und Olga
Kremsreiter), im bürgerlichen Leben die
Brauerei- bzw. Pfarrerköchin, glauben, dass es
sich nur um eine vorübergehende Störung
handelt.
Bräumeister Hefele allerdings kann sich
durchaus vorstellen, dass der Quirin einen Blick
in den Himmel werfen konnte, denn schließlich
haben wir Bayern schon immer eine besondere
Beziehung zum Himmel gehabt. Und indem er
die Zeit zurück- schraubt erleben wir den
Bierkutscher im Vorzimmer des Himmels.
Was der Quirin dabei erlebt, das erinnert ein
wenig an den „Brandner Kaspar", hat mit
diesem Klassiker aber nichts zu tun. Insgesamt
deftigbajuwarisch ist der Himmel des Quirin
Berghammer.
Wie die alten Griechen, die ihren Göttern
menschliche Eigenschaften zubilligten, so erlebt
auch der Quirin Berghammer den bayerischen
Himmel als eine Projektion aus Irrling nach
oben. Nicht nur die Perso- nen kommen hier wie
dort vor - sie haben sogar ihre Eigenheiten
mitgenommen. Ein recht menschlicher Himmel!
1. Akt: Stube des Quirin Berghammer in Irrling
2. Akt: Vorzimmer des Himmels
3. Akt: Stube des Quirin am nächsten Morgen
Traditionell
spielen
wir
im
Frühjahr
ein
bayerisches
Lustspiel.
Ein
Schmankerl
ganz
besonderer
Art
steht
in
diesem
Jahr
auf
dem
Programm
-
Theo
Solleders
„Irrlinger
Roßg'schichten”.Die
Komödie
spielt
etwa
1912
und
dieses
Datum
ist
sehr
wichtig.
1910
kam
es
in
dem
oberbayerischen
Markt
Dorfen
wegen
einer
Erhöhung
des
Bierpreises
zum
historisch
verbürgten
„Dorfener
Bierkrieg".
Theo
Solleders
Stück
knüpft
hier
an
und
erzählt
die
Geschichte
eines anderen, von ihm frei erfundenen „Bürgerkriegs" um das Bier.